
(07.03.2010) 100 Jahre ist der TSV Berkersheim geworden und er feiert dieses denkwürdige Datum, wie es solche Vereine eben feiern, mit einem Festakt. "Akademische Feier" hätte wohl etwas zu gewichtig und pompös geklungen, aber dem Inhalte und der Form nach ist es sehr wohl eine solche Feier. Das Program ist lang, es umfaßt 14 Programmpunkte, und es erlebt seine erste Zäsur in Form der Festrede des Präsidenten des Deutschen Turnerbundes, Rainer Brechtken. Herr Brechtken redet staatstragend, formvollendet, weitschweifig, umfassend, ausführlich, eloquent, beschwörend, visionär, durchdacht, ideenreich, einen weiten Bogen spannend - und lang. Und damit verschenkt er das Potential das seine Rede hätte innewohnen können, hätte er die Kunst der Reduzierung verstanden. Er hat nämlich etwas gemacht das in solchen Reden ungewöhnlich ist: Er hat in die Zukunft geschaut statt in die Vergangenheit. Über die Positionen hätte man sicher im einzelnen streiten können - für ihn als SPD-Politiker ist natürlich die Ganztagsschule die Schule der Zukunft - aber dazu hätte der Redner eine Form wählen müssen, die diese Positionen bei seinem Publikum klar gemacht hätte - und das hat nach meiner Beobachtung nicht funktioniert.
Nun hat die Veranstaltung auch ihre leichten Seiten, dann zum Beispiel wenn der Moderator des Abends, der Ehrenvorsitzende Volker Gilbert, auf die Bühne stürmt um eine Spende entgegen zu nehmen, sie im Sturm wieder erläßt, nur um kurz darauf wieder im Laufschritt der nächsten Spende zuzueilen.
TSV Berkersheim
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