(30.01.2010) Die älteren unter uns werden sich an diese legendäre Fernsehsendung erinnern (ich sage nur Hupfdolls und "Mal sehen, ob das Sprichwort stimmt."), die jüngeren werden in youtube nachschauen müssen - und werden doch möglicherweise nicht begreifen können, daß diese Sendung einmal revolutionär war. Harald Schmidt jedenfalls hatte in Feuerstein einen kongenialen Partner, ein Widerlager und einen Unterstützer. Seinem Nachnamensvetter von den Fidelen Eckenheimern, Hans-Jürgen Schmidt, fehlt anläßlich der Gala- und Kostümsitzung der Fidelen Eckenheimer dieser Widerpart und ihm fehlt auch im weiteren Sinne die Unterstützung und so macht er denn alles alleine: Sitzungspräsident, Büttenredner, Zeremonienmeister, Elferrat, ... Nur das Männerballett muß auf ihn verzichten, aber das ist dann auch schon alles. Genau da allerdings liegt der Hase im Pfeffer: Nicht daß er seinen Job nicht gut machte, gewiß macht er den gut, aber da liegt dann vielleicht doch etwas zu viel Verantwortung auf den Schultern eines Menschen.Mir persönlich hat z.B. das Protokoll sehr gefehlt. Ich war gewiß mit Udo Stalp als Dr. Faustus politisch nicht immer einer Meinung, aber seine Protokollrede fand ich immer hörenswert. Und die Arbeit, von der man vermuten darf, daß Hans-Jürgen Schmidt sie weiland Udo Stalp abgenommen hat, die nimmt offenbar nun niemand Hans-Jürgen Schmidt ab - und darunter leidet die Sitzung. Um es klar zu sagen: Hans-Jürgen Schmidt reißt sich sämtliche ihm zur Verfügung stehenden Beine aus, aber er wirkt recht alleingelassen. Ob da nicht der erste Vorsitzende eingreifen müßte, sei mal dahingestellt ...
Neben weiteren Dingen machen technische Pannen der Sitzung zu schaffen: Der von der Saalbau beigestellte Tontechniker beherrscht offenbar die Tonanlage nicht so recht und so sprechen Akteure immer wieder in abgeschaltete Mikrophone und Musikstücke auf mitgebrachten CDs werden zu früh angespielt oder nicht gefunden. Da gibt es Verbesserungspotential.
Also alles Mist? Nein, natürlich nicht! Die Garden sind bei den Fidelen immer gut und so langsam aber sicher schleichen sich auch ein paar Neuerungen in die Sitzung ein. So treten zum Beispiel zwei jungen Herren auf, die eine Tanznummer im Stile Michael Jacksons abliefern. Die beiden Herren scheinen darüber, daß sie auf einer Karnelvalssitzung auftreten, genau überrascht zu sein, wie das Publikum, dem man solche Nummern natürlich bisher auch nicht "zugemutet" hat. Da scheint etwas Neues zu entstehen - schau'n mer mal, wohin es führt.
Fidele Eckenheimer
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