(05.06.07) In die Geschäftsstelle der CDU-Nordend (Friedberger Landstraße 112) kamen fast 30 Leute, sodaß der Raum sehr gut gefüllt war. Herr Dozent Dr. Helmut Diel sprach zum Thema "Denken Moslems anders als Christen?" und damit über die Chancen des interreligösen und interkulturellen Dialogs.
Zu seinen Thesen gehört, daß für einen erfolgreichen Dialog:
1. Man selber in seinem Glaubensbekenntnis verwurzelt sein muß.
2. Man die andere Religion kennen muß.
3. Man über die nötige Offenheit und Dialogfähigkeit verfügen muß.
Er sagte auch, daß dem Islam Erfahrungen des Christentums wie die Aufklärung und die Reformation fehlen. Viele Probleme im Dialog beruhen auf kulturellen Unterschieden und haben weniger mit der Religion zu tun.
Am Ende der Veranstaltung habe ich den Raum mit einigen Fragen aus der Diskussion verlassen, für die es an diesem Abend keine Antwort gab:
- Die Hälfte aller Muslime - die Frauen - stehen meistens für einen Dialog nicht zur Verfügung. Wäre ein Dialog eher über die Frauen möglich?
- In den muslimischen Ländern müssen sich die Christen den dort geltenden Regeln unterordnen. Sollten wir unsere Toleranz aufgeben und die Moslems in Deutschland so behandeln wie diese die Christen in Ihrer jeweiligen Heimat behandeln?
- Die muslimischen Länder sind meistens keine Industrienationen. Hier gibt es noch eine durch den starken Agrarsektor und durch Großfamilien geprängte Sozialstruktur. Ist der Dialog wegen dieser Unterschiede so schwierig?
- Das menschliche Individuum hat im Koran keine Bedeutung. Den Christen ist z.B. die individuelle Freiheit sehr wichtig. Ist ein Dialog auf dieser Basis möglich?
- Viele Muslime gehören eher bildungsfernen Schichten an. Ist der Bildungsstand für einen erfolgreichen Dialog wichtig?
Ich habe natürlich auch keine einfachen Antworten, daher überlasse ich es den Lesern dieses BLOGs sich ihre Gedanken dazu zu machen.
Stadtbezirksverband Nordend der CDU-Frankfurt am Main
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