(05., 06. und 07.12.08) Der Gemeindesaal der Nazarethgemeinde wird nicht nur in diesem Jahr, sondern tatsächlich auf den Tag genau am 07.12. 50 Jahre alt - wenn man mal den Tag der offiziellen Einweihungsfeier als "Geburtsstunde" annimmt. Und da nun dieser Gemeindesaal weiland für 11.000 evangelische Christen in Eckenheim geplant war, die Gemeinde diese Zahlen aber nicht mehr ganz erreicht (wer es noch nicht gemerkt haben sollte: das war ironisch gemeint ...) ist also der Gemeindesaal so gesehen "zu groß". Und da er "zu groß" ist, ist er natürlich in seinem Bestand bedroht und so nutzt denn die Gemeinde das Jubiläum, um auf diese Situation aufmerksam zu machen - sollte bei der Gelegenheit auch der eine andere Euro seinen Weg in die Spendenkasse für den Umbau eben dieses Saales finden, wird man wohl auch nicht böse sein.Die Gemeinde beläßt es allerdings nicht bei einer Feier, sondern gestaltet ein ganzes Wochenende, an dem für alle etwas geboten wird: Am Freitag gibt es evangelisches Kabarett (jaja, liebe Katholiken, wir dürfen so etwas, auch außerhalb des Karnevals), am Samstag wird das Gemeindefest gefeiert und am Abend gibt es einen Nikolaustanz (spießig; nur echte
Gesellschaftstänze für die man tatsächlich was können muß, kein erratisches Gezappel zu Techno-Gestampfe). Am Sonntag-Mittag komplettiert ein festlicher Empfang, bei dem die kirchliche und politische Prominenz das Sehen-und-Gesehen-werden mit einer Spende vergelten kann, das Bild.Zu dieser Veranstaltung wäre an sich weiter nichts zu sagen, hätte es nicht einen Festvortrag zu Ehren des Jubilars gegeben. Eine Architektur-Professorin der Frankfurter Fachhochschule sollte ein paar erhellende Worte zum Gemeindesaal sagen, so jedenfalls meinte ich die Ankündigung verstanden zu haben. Geboten wurden ein paar dürre, zusammengegoogelte Lebensdaten des Architekten und ein paar zusammengegoogelte weitere Bauwerke, die dieser Architekt gestaltet hat. Der Rest des Vortrag ein einziges konzeptloses Aufzählen weiterer Bauwerke der 50-iger Jahre in Frankfurt ohne roten Faden. Dazu eine Diashow vom Computer die bereits in zwei Meter Abstand nichts mehr erkennen konnte. Mir liegt das Wort "Unverschämtheit" auf der Zunge - es von dort entfleuchen zu lassen verbietet mir einzig und alleine die christliche Nächstenliebe.
Zum Schluß noch eines: Ohne die große Zahl der ehrenamlichen Helfer, die lange und hart gearbeitet haben, wäre dieses Festwochenende nicht zu stemmen gewesen. Diesen Menschen spreche ich meine Hochachtung aus!
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