
(12.06.2010) Wer wissen will, was ehrenamtliche Arbeit vermag und was ehrenamtliche Arbeit vielen Menschen bedeutet, der gehe nach Berkersheim. In diesem kleinen, gallischen Dorf gibt es seit 1977 das Hellmuth-Wollenberg-Haus, eine kleine Turnhalle, in Eigenleistung errichtet: Klein, aber mein. Als im Jahr 2004 die Eiche neben dem Haus als Naturdenkmal die Existenz eben des Hauses infragezustellen begann und die alten Chemietoiletten zur Erneuerung anstanden, war es wieder ehrenamtliche Eigenleistung - im Bürokratiekrieg, in der Planung und der Bauausführung - die dazu geführt hat, daß das Haus nunmehr um einen Lagerraum und um Toiletten erweitert werden konnte. Nachdem es nicht gelungen war, einen Grundstein zu legen, wurde jetzt anläßlich einer Feier bei schönstem Wetter ein Schlußstein gesetzt. Na gut, ein Schlußsstein ist eigentlich ein Keilstein am höchsten Punkt eines Bogens oder der abschließende Stein im Hauptknotenpunkt eines Rippengewölbes, also das was man zu sehen bekommt, wenn man in einer großen Kirche im Hauptschiff steht und den Kopf weit in den Nacken legt - aber wahrscheinlich ist vielen Berkersheimern ihr Hellmuth-Wollenberg-Haus mindestens so wertvoll wie eine Kathedrale. Die Veranstaltung jedenfalls ist gut besucht, man sitzt beisammen, trinkt seinen Kaffee, ißt den selbstgebackenen Kuchen ("Kaffee und Kuchen gehen immer!" war von jeher mein politischer Wahlspruch) und lobt sich gegenseitig. Und mit was? Mit Recht!
TSV Berkersheim
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