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(29.02.08) So wie auf dem Photo sieht ein Vorstand aus, wenn der Kassenwart, der soeben mit großer Souveränität den Kassenbericht des zurückliegenden Jahres abgeliefert, den Wirtschaftsplan des kommenden Jahres vorgestellt und dabei noch
en passant nachvollziehbar erklärt hat, wie es sich der kleine TSV Berkersheim leisten kann, das eigene Vereinsheim durch einen Sanitäranbau erheblich aufzuwerten, wenn dieses wertvolle Vorstandmitglied also erklärt, für das Amt aus persönlichen und beruflichen Gründen nicht mehr kandidieren zu können. Es ist ja auch zum Heulen, wenn man endlich mal jemanden gefunden hat, der Verantwortung übernimmt und noch nicht weit im Rentenalter ist und dieser Jemand nach nur drei Jahren erklären muß, es sei jetzt aus beruflichen Gründen Schluß - ältere Menschen sind nicht
per se weniger fähig, so eine Position zu bekleiden, aber es gibt ja doch immer die Hoffnung, daß grade solche wichtigen Positionen wie die des Kassenwartes langfristig besetzt werden können.
Am Ende zeigt sich in solchen kleinen Dingen die Krise der Bürgergesellschaft, denn sich in einem Verein zu engagieren, ist etwas zutiefst bürgerliches. Man glaubt, ohne Hilfe des Staates gemeinsam mit anderen Bürgern "etwas auf die Beine stellen" zu können. Aber das Erstarken der mehrfach umbenannten SED zeigt ja möglicherweise, daß es zumindestens in Teilen von Deutschland eine strukturelle linke Mehrheit gibt - und aus der Ecke wird nichts anderes kommen als eine unbedingte Staatsgläubigkeit. Vereine und das bürgerliche Engagement das sie bündeln, haben da keinen hohen Stellenwert. Vielleicht erklärt das, warum es Vereine so unendlich schwer haben, Nachwuchs in die Führungsebenen zu bekommen. Da paßt natürlich ein loser, unverbindlicher Rahmen der nicht in allererster Linie auf Zusammenhalt, Solidarität und "Vereinsmeierei" getrimmt ist á la TSV Bonames besser (siehe zum Beispiel
hier).
TSV Berkersheim
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