
Wir laufen noch dem Vorsitzenden des TSV Berkersheim, dem Volker Gilbert, über den Weg. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Turngaus Frankfurt spricht er uns auf das Debakel der Finanzierung des Internationalen Turnfestes 2009 in Frankfurt an. Er berichtet davon, daß seit Bekanntwerden der Finanzierungslücke das Telefon bei ihm und seinen Mitstreitern nicht stillsteht und sie teilweise wütenden Anrufern Rede und Antwort stehen müssen, teilweise ängstlich gefragt werden, ob denn die Spiele überhaupt stattfinden können. Man spürt die Entrüstung, die aus seinen Worten spricht, wenn er sagt: "Wir können doch gar nichts dafür!"
Was sollen wir dem Manne anderes sagen, als daß wir auch nicht verstehen, wie man zu einer Kostenschätzung von ca. € 5 Millionen kommen kann, wenn selbst eine oberflächliche Betrachtung zutage fördert, daß das letzte Internationale Turnfest in Berlin bereits € 20 Millionen gekostet hat? Da wäre doch mindestens die Frage angebracht gewesen, warum denn die Spiele in Frankfurt so viel billiger sein können, oder? Man hätte doch mal in Berlin nachfragen können, was denn überraschend viel, was überraschend wenig gekostet hat, wo man sich besonders dolle verschätzt hatte, oder? Entsprechende Methoden sind in der Wirtschaft unter so hübschen englischen Begriffen wie best practices und lessons learned bekannt. Aber hinter diesem tollen Manager-Denglisch verbirgt sich eine alte, triviale Erkenntnis: Denken hilft! Daß das in weiten Teilen der Stadtverordnetenversammlung und des Magistrats weiland wohl nicht so gesehen wurde, sorgt dafür, daß wir uns vor Ort im günstigsten Falle auslachen, im schlimmsten Falle beschimpfen lassen müssen für die Art und Weise, wie hier mit dem Geld der Bürger umgegangen wird.
Reit- und Fahrverein Niddertal
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen