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(15.10.08) Einen Mißstand zu erkennen ist das Eine, ihn in "J'accuse"-Manier in die Öffentlichkeit zu bringen ist ein Zweites, aber ihn zu beheben, das ist ein ganz Anderes. Deshalb ist es zwar gut und richtig, wie ein Ortsbeiratskollege das getan hat die fehlenden Einkaufsmöglichkeiten im Frankfurter Bogen zu erkennen und es ist auch schön, im Ortsbeirat mit flammender Rede diesen Mißstand anzuprangern und den Magistrat aufzufordern "was" zu tun, aber diese beiden Dinge sind notwendige, aber nicht hinreichende Bedingungen. Es ist gewiß bedauerlich, daß der Supermarkt im Frankfurter Bogen immer noch nicht gebaut werden kann - aus Gründen, die alleine der bisherige Investor zu verantworten hat, soweit ich das sehe - aber es bleibt natürlich mal wieder dem Ortsvorsteher vorbehalten, konkrete und wirksame Maßnahmen zur Behebung des Mißstands einzuleiten. Gemeinsam mit dem Landesverband für Markthandel und Schausteller Hessen e.V. (LMS) sollten nämlich durch einen Ortstermin die Möglichkeiten ausgelotet werden, auf dem Gravensteiner Platz - oder was mal der Gravensteiner Platz werden soll - einen Wochenmarkt einzurichten. Ich war leider einige wenige Minuten zu spät und mußte bei meinem Eintreffen feststellen, daß die Diskussion im schönsten Gange war - und sehr aggresiv und aufgeregt geführt wurde. "Wie das?" werden Sie fragen, handelt es sich scheinbar doch um ein recht einfaches und unemotionales Thema. Weit gefehlt: Ein Anwohner hatte sich im Vorfeld bereits stark engagiert und war nun wohl der Meinung, "seine" Lösung vehement vertreten zu müssen - wobei er sich eines Tones befleißigte, der an die Grenze dessen ging, was ich unter einer leidenschaftlichen Diskussion verstehe. Nachdem sich die Wogen dann doch etwas geglättet hatten, war die sachliche Arbeit recht schnell erledigt: Alle Beteiligten würden einen Wochenmarkt an der genannten Stelle begrüßen, der LMS hält eine Einrichtung für unkompliziert und wirtschaftlich sinnvoll, alle Infrastrukturvoraussetzungen (Strom, Wasser, Platz, ...) sind erfüllt und fertig ist die Laube. Schnell war der Freitagnachmittag als sinnvoller Termin identifiziert - ob später ein weiterer Wochentag hinzukommt, kann man davon abhängig machen, wie der Markt angenommen wird.
So wird man sich nun also in den kommenden etwa 6 Wochen bemühen, die Genehmigung der Stadt zu bekommen, mindestens 12 Marktbeschicker anzusprechen und für das Projekt zu gewinnen -darunter ein gepflegter Stand mit Wein, Äppler usw. - und ein wenig Werbung anzuleiern. Das hört sich für mich an wie
case closed.
Landesverband für Markthandel und Schausteller Hessen e.V.
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