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Von Vertretern des Frankfurter Verbands erfahren wir, daß eines der wichtigen Projekte die Umsetzung des Bielefelder Modells (siehe z.B. hier, hier oder hier) ist. Eine kurze Recherche in der allwissenden Müllhalde - sonst auch als "Internet" bekannt - fördert recht schnell zutage, worum es geht: Hauswirtschafts- und Pflegedienstleistungen ziehen quasi zu den Menschen, die solche Leistungen benötigen in deren "normale" Häuser statt die Menschen zu den Hauswirtschafts- und Pflegedienstleistungen umziehen zu lassen.
Ich zweifle keine Sekunde daran, daß dieses Modell vielen Menschen eine sehr gute Möglichkeit bietet, länger als bisher ein selbstbestimmtes, gutes Leben zu führen, ohne in "Altensilos" oder "Krankenhäuser" umziehen zu müssen, und daß man alleine deshalb Möglichkeiten in dieser Richtung weiter ausloten muß.
Aber manchmal fröstelt es mich ehrlich gesagt angesichts solcher Angebote auch: Immer scheint es nur der Staat - im weitesten Sinne - zu sein, der die Versorgung der Bedürftigen garantieren kann. Wann immer es darum geht, Kinder zu erziehen, Jugendliche auszubilden, Heranwachsenden "etwas zu bieten", Senioren zu unterstützen oder zu pflegen, scheint der Zug der Zeit zu sein, das in staatliche Hände zu legen. Was ist denn eigentlich mit der Familie, die, wenn sie noch intakt ist, diese Aufgaben hervorragend übernehmen kann? Was ist denn in den Fällen, in denen Eltern Wert darauf legen, nachmittags gemeinsam mit den Kindern etwas zu unternehmen, wo Menschen willens und in der Lage sind, sich um ihre unterstützungsbedürftige Eltern zu kümmern? Ist das gesellschaftlich nicht mindestens genauso wertvoll? Man darf kein Lebensmodell für allgemeinverbindlich erklären und die Politik alleine darauf ausrichten, auch nicht das der allumfassenden Versorgung durch den Staat.
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