(26.05.07) Wir waren da.Viktoria Preussen
Was tut sich politisch und gesellschaftlich in den Stadtteilen Berkersheim, Bonames, Eckenheim, Frankfurter Berg und Preungesheim in Frankfurt am Main?
Zu Beginn 2006 haben Thilo Stratemann und Karsten Meyerhoff begonnen, die gesellschaftlich-politische Landschaft des Ortsbezirks 10 in Frankfurt zu erkunden. Dabei sind sie auf vielfältige Aktivitäten gestoßen, die mit diesem Blog dokumentiert und kommentiert sein sollen.
Wir sind beide in der CDU in verschiedenen Funktionen tätig.
(23.05.07) Als er als Fraktionsvorsitzender der CDU-Stadtverordnetenfraktion frisch gekürt war, hat Markus Frank angekündigt, den Kontakt zu den Ortsbeiräten verstärkt suchen zu wollen und er macht das nunmehr wahr, indem er regelmäßig die Ortsvorsteher und die Fraktionsvorsitzenden zum Gespräch lädt. Thema der gestrigen Sitzung war zu einem erheblichen Teil die Zusammenarbeit mit den Grünen in den einzelnen Ortsbezirken und dabei kam zu meiner Überraschung heraus, daß die Konstellationen in den einzelnen Ortsbeiräten sehr, sehr unterschiedlich sind. In einem Ortsbeirat gibt es eine Abstimmung mit der SPD, in einem weiteren Ortsbeirat läßt der Fraktionsvorsitzende wissen sei man so stark, daß man mit allen anderen gut auskomme und in einem dritten Ortsbeirat scheint fast so etwas wie ein offener Krieg zu toben - it's all part of lifes' rich and varied patterns. Ein wichtiges Motiv in fast allen Ortsbeiräten scheint zu sein, daß die gestiegene Anzahl der Fraktionen - und fraktionsloser Angehöriger der Ortsbeiräte - die Arbeit erheblich erschwert. Da wird dann eben häufig nach dem Motto geredet: Es wurde schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem. Und so müssen dann auch mal erhebliche Teile einer Tagesordnung in die nächste Sitzung verschoben werden, auch wenn dabei so wichtige Themen wie die Umwidmung der U5 in eine Straßenbahn hintangestellt werden, so unlängst geschehen im Ortsbeirat 10. Na gut, dafür hatten wir dann ja ausführlich Gelegenheit so wichtige Dinge zu diskutieren, wie ob die Obere Kreuzäckerstraße in eine Bewohnerparkzone umgewandelt werden soll, ein Wiederholungsantrag der bereits einmal abgelehnt wurde ...
(22.05.07) Auf der Ortsbeiratssitzung erläuterte Dieter von Lüpke, Leiter des Stadtplanungsamtes der Stadt Frankfurt, den Stand der Planung des neuen Bahnübergangs an der Berkersheimer Bahnstraße.
(20.05.07) Die Freiwillige Feuerwehr Berkersheim ist offenbar klein, aber sehr, sehr fein. Kaum daß wir als "Außenseiter" erkannt sind, hat uns der Wehrführer beim Wickel und macht die "Schloßführung" mit uns. Die bringt im wesentlichen zwei Erkenntnisse: Erstens ist das Gebäude, so schmuck es auch aussehen mag, wohl nicht für alle Belange einer freiwilligen Feuerwehr geeignet (keine Lagermöglichkeiten in der Fahrzeughalle, schlecht beheizbar, sehr enger Spindraum, ...), aber andererseits haben sich die Feuerwehrkameraden den Laden durch eigener Hände Arbeit sehr nett hergerichtet. Da gibt es z.B. einen Schulungsraum, der neben einer Leinwand und einem Beamer auch eine kleine Küche und eine Theke enthält - da wird die Beteiligung an so mancher Schulung sehr gut sein ... Auch sonst macht die Anlage einen sehr adretten Eindruck, was bei 29 Mitgliedern der Einsatzabteilung keine Selbstverständlichkeit ist.
(17.05.07) Auf den Tag genau vor 10 Jahren wurde der TMCR gegründet - woher das Personal dafür kam und unter welchen Umständen es zur Gründung kam, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit. Nach Aussage des damaligen und heutigen Vorsitzenden, Norbert Roth, hatte es kein Karnevalsverein werden sollen, sondern ein Musik- und Tanzverein. Aber wie ein Laudator heute auf der Feier des 10-jährigen Bestehens ganz recht bemerkte, gibt es wohl kaum einen Musik- und Tanzverein, der so viele Karnevalsorden verteilt, wie der TMCR ...
(12.05.07) Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch die Eckenline, das Eckenheimer Straßenfest. Aber während das Christuskind einer seit ein paar Jahrhunderten unveränderten Ikonographie unterliegt, verändert die Eckenline doch von Jahr zu Jahr das Aussehen - und das leider nicht zu ihrem Vorteil. Da wird das Haar doch sehr schütter, sprich: Es klaffen deutliche Lücken in der Belegung der Eckenheimer Landstraße. Das wiederum ist für ein Straßenfest tödlich, das sieht nach Leere, nach Desinteresse und nach Langeweile aus. Das ist wie mit einer Kneipe: Wenn die voll ist, wollen immer noch mehr Leute rein, wenn sie leer ist, kommt auch keiner herein.
(05.05.07) Wer 100 wird, dem stehen bsondere Ehrungen bevor. Im Falle von Menschen kümmern sich Kinder und Verwandte darum, im Falle von Vereinen die Lokalpolitik. Im vorliegenden Fall war Viktoria Preussen (vollständiger Name: SV Viktoria Preußen 07 e.V. Frankfurt am Main) stolze hundert Jahre geworden und da lädt die Stadt Frankfurt dann in den Kaisersaal.
(01.05.07) Man könnte neidisch werden, das Wetter ist hochsommerlich, am ersten Mai haben alle Menschen frei und der Reit- und Fahrverein Niddertal hat alles, was es braucht, die Menschenmassen, die die frische Luft und die lauen Temperaturen für einen Ausflug nutzen möchten, zu ihrem Tag der offenen Tür zu bringen. Und so ist denn das Gelände des Vereins in Berkersheim gesteckt voll und zu hunderten bewundern kleine Kinder große Pferde. Auf der Fahradautobahn entlang der Nidda herrscht Hochbetrieb und auch von dort läßt sich noch der eine oder andere zum Zuschauen oder Zuhören gewinnen, denn es traben, tölten, schreiten und gallopieren nicht nur die Vierbeiner, es machen auch einige Zweibeiner sehr passable Bigband-Musik. Da es zu alledem auch noch zu Essen und zu Trinken gibt, ist denn für jeden was dabei und alle, alle kommen sie.
(30.04.07) Das Julie-Roger-Heim, eine Seniorenwohnanlage in Eckenheim, soll nach dem Willen seiner Betreiber nicht mehr so heißen: Ein Haus sei man, kein Heim. Und da ist was dran, denn seit einiger Zeit setzt das Julie-Roger-Haus darauf, alle Bereiche des Gebäudes wohnlich zu machen und vorzugsweise mit solchen Möbeln und technischen Geräten auszustatten, wie sie die Bewohner "von früher" gewohnt sind. Mußte die Innenausstattung zunächst noch via eBay erworben werden, so bekommen die Mannen um Hausleiter Blum heutzutage durchaus auch Möbel schon mal geschenkt. Den Bewohnern gefalle es ausnehmend gut, so ist zu hören, und wenn man den einzigen noch verbliebenen Trakt anschaut, der noch nicht renoviert ist, will man das gerne glauben. Hier regiert noch steriles Weiß und hier ist das Haus in der Tat noch eher Heim.