
(30.04.07) Das Julie-Roger-Heim, eine Seniorenwohnanlage in Eckenheim, soll nach dem Willen seiner Betreiber nicht mehr so heißen: Ein Haus sei man, kein Heim. Und da ist was dran, denn seit einiger Zeit setzt das Julie-Roger-Haus darauf, alle Bereiche des Gebäudes wohnlich zu machen und vorzugsweise mit solchen Möbeln und technischen Geräten auszustatten, wie sie die Bewohner "von früher" gewohnt sind. Mußte die Innenausstattung zunächst noch via eBay erworben werden, so bekommen die Mannen um Hausleiter Blum heutzutage durchaus auch Möbel schon mal geschenkt. Den Bewohnern gefalle es ausnehmend gut, so ist zu hören, und wenn man den einzigen noch verbliebenen Trakt anschaut, der noch nicht renoviert ist, will man das gerne glauben. Hier regiert noch steriles Weiß und hier ist das Haus in der Tat noch eher Heim.
Ich gestehe, daß ich mich nicht uneingeschränkt wohlgefühlt habe - ich habe mich gefragt, ob ich denn dermaleinst, wenn ich darauf angewiesen sein werde, in Ikea-Möbeln untergebracht werde ...
Wie auch immer: Die Nachfrage nach Plätzen im Haus sei rapide angestiegen, so sagt man uns, und damit ist dann ja auch alles gesagt: Der Wurm muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Interessant sind die Ausführungen des Geschäftsführers des Frankfurter Verbandes: Wenn man mit der Pflegekasse ins Geschäft kommen wolle, habe man ein genau definiertes Leistungsspektum anzubieten, Abweichungen davon, ggf. auch gegen Zuzahlungen oder Abschläge seien nicht erlaubt. Typisch staatliche Fördersysteme: Bloß kein Wettbewerb, bloß keine Alleinstellungsmerkmale schaffen, bloß keine Kreativität zulassen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen